4.5 Gebäudebezogene Kosten im Lebenszyklus

Ziel
Die im Lebenszyklus von Gebäuden anfallenden Kosten sollen für einen definierten Nutzerbedarf minimiert werden.

Beschreibung und Erläuterung
Bisher fokussiert der Planungs- und Bauablauf hauptsächlich auf eine Minimierung der Herstellungskosten eines Gebäudes. Die Folgekosten, die durch die Gebäudenutzung einschließlich Betrieb, Instandhaltung und Erneuerung sowie den Rückbau einschließlich Verwertung entstehen, finden in der Planung häufig eine zu geringe Beachtung. Diese Kosten verursachen aber in der Regel ein Vielfaches der Herstellungskosten und müssen daher stärker in die Betrachtungen während der Planung einbezogen werden.

Handhabung und Umsetzung
Neben den Herstellungskosten, bestehend aus den Kostengruppen 300, 400 und 540 der DIN 276-1, werden die maßgeblichen Kostenanteile in der Nutzungsphase analysiert. Sie setzen sich aus Wärme- und Stromkosten, Wasser- und Abwasserkosten sowie aus Reinigungs-, Wartungs-, und Instandsetzungskosten und Bauteil-Erneuerungskosten zusammen. Überdies werden die Kosten für den Rückbau einschließlich der Verwertung der Bauteile berücksichtigt.
Durch die Berechnung von Lebenszykluskosten (Life-Cycle-Cost) ist der Vergleich von Planungsvarianten unter ökonomischen Gesichtspunkten möglich.
Hierbei werden die zukünftigen Kosten einschließlich Preissteigerung kumuliert und mit Hilfe der Barwertmethode auf den Gegenwartswert umgerechnet. Die Herstellungskosten und der Barwert der Nutzungs- und Rückbaukosten werden addiert und bilden den Barwert des Gebäudes im Lebenszyklus.
Zum Vergleich unterschiedlicher Gebäude wird der Barwert auf die Bruttogrundfläche bezogen (Barwert pro m2 BGF).

Dokumente und Hilfsmittel
Die Berechnung und Analyse der Lebenszykluskosten erfolgt mit Hilfe einer Weblösung.